Welche Stocklänge ist die Richtige?

Skistöcke Kaufberatung: Welche Größe der Skistöcke ist die richtige für mich?

Man mag es kaum glauben, aber die Skistocklänge kann das Fahrverhalten auf der Piste und abseits beeinflussen: Je nach Fahrstil und Untergrund braucht man die Stöcke mehr und weniger, kürzer und länger. Deshalb ist es wichtig, die richtige Größe beim Kauf der Skistöcke auszuwählen  dann steht dem Schneespaß nichts mehr im Weg! Wie du die Skistocklänge berechnen kannst und warum die Länge des Skistocks durchaus mit der Art des Stockeinsatzes zusammenhängt? Diese Fragen wollen wir dir beantworten.

Wie lang müssen Skistöcke sein? Einsatzabhängig!

Eines gleich vorab: Wie bei der Auswahl des Skis selbst, hängt auch die Wahl der Skistöcke vom Einsatzgebiet ab. Freerider brauchen eine andere Stocklänge als Rennfahrer. Der Grund ist ganz einfach und jährlich im Sportprogramm zu beobachten: Um sich im Riesenslalom gut beim Start anzuschieben, ist ein längerer Stock ratsam die Kraft kann so durch den längeren Hebel besser wirken. Beim Befahren einer Buckelpiste hingegen werden eher kürzere Stöcke verwendet, denn so ist der Fahrer dynamischer in der Bewegung und weniger gestreckt. Bevor wir dir erklären, wie du die Skistocklänge berechnest, wollen wir dir einen Überblick über die Einsatzgebiete geben denn dieses hängt essenziell mit der Wahl der Skistockgröße zusammen.

Alpinskistöcke

Alpinskistöcke sollen vor allem auf der Piste einen angenehmen und dem Fahrstil angepassten Effekt bieten. Die Stöcke werden hauptsächlich benutzt, um das Gleichgewicht in der Abfahrt besser zu halten. Auch für das richtige Timing beim Fahren von Kurzschwüngen zum Beispiel können Skistöcke sehr hilfereich sein.

Für all jene, die gern schnell unterwegs sind, eignen sich eher etwas längere Stöcke  diese ermöglichen ein gutes Anschieben mit den Armen. In einer Racing-Ausrüstung findet man deshalb oftmals sehr leichte und im Schaft gebogene Skistöcke. Diese wurden genau für eine solche Armbewegung entwickelt.

Skistöcke für Kinder

Skistöcke für Kinder sind nicht nur kürzer, sie unterscheiden sich auch in anderen Aspekten. Das Rohr ist meist dünner und die Griffe sind schmäler, so dass die zarten Kinderhände die Stöcke gut festhalten können. Ab welchem Zeitpunkt Skistöcke für Kinder gekauft werden, hängt ganz vom Können des jungen Skifahrers ab. Wenn das Kind die wesentlichen Bewegungen beim Skifahren verinnerlicht hat und die nötigen motorischen Fähigkeiten bereits entwickelt hat, wie beispielsweise auch beim Liftfahren mit Stöcken nicht überfordert zu sein, dann ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Für die kleinen Skifahrer eignet sich zum Beispiel der Leki Vario XS Junior. 

 
 

Tourenskistöcke & wie lang Skistöcke für Freerider sein sollten

Tourenskistöcke sind meist Teleskop-Stöcke, das heißt, sie können ganz individuell in ihrer Größe verstellt werden. Während dem Aufstieg ist für viele ein längerer Stock angenehm, der natürlich immer individuell an die jeweilige Hangneigung angepasst wird. Braucht man mal die Hände, zum Beispiel für den Einsatz von Eispickeln, stellen Teleskop-Stöcke kein Problem dar, da sie durch die Möglichkeit der Größenverstellbarkeit problemlos am Rucksack befestigt werden können. Bei der Abfahrt können die Stöcke dann wieder kürzer eingestellt werden. Auch beim Freeriden geht der Trend eher zu Teleskop-Stöcken, da so Buckel, Tiefschnee oder Halfpipes ideal befahren werden können.

Länge der Skistöcke: Zwei Arten zum Ermitteln

Deine Körpergröße ist ausschlaggebend bei der Berechnung der Skistockgröße. Es gibt zwei Arten um die richtige Größe zu ermitteln, die eine ist theoretischer Natur, der anderen liegt ein Praxistest zu Grunde.

1. Skistocklänge berechnen mit der Formel

Dass Formeln sehr praktisch sein können, um sich das Leben in vielerlei Hinsicht zu erleichtern, wusste nicht nur Pythagoras, nein: Auch Skirennläufer halten sich an eine Formel, um die Skistocklänge zu ermitteln:

Körpergröße in cm x 0,7 = Länge des Skistocks in cm

Kein Taschenrechner zur Hand? Die folgende Tabelle gibt dir zudem eine Übersicht über die verfügbaren Stocklängen am Markt und für welche Körpergröße sich diese eignen:

 

 Körpergröße 

 Skistocklänge  

 99 - 105 cm  

70 cm

 106 - 112 cm  

75 cm

 113 - 119 cm  

80 cm

 120 - 126 cm  

85 cm

 127 - 133 cm  

90 cm

 134 - 140 cm  

95 cm

 141 - 147 cm  

100 cm

 148 - 154 cm  

105 cm

 155 - 161 cm  

110 cm

 162 - 168 cm  

115 cm

 169 - 175 cm  

120 cm

 176 - 182 cm  

125 cm

 183 - 189 cm  

130 cm

 190 - 196 cm  

135 cm

 über 197 cm  

140 cm

 

Das Ergebnis der Formel sollte nicht in Stein gemeißelt werden, denn natürlich spielen individuelle Aspekte auch eine Rolle: Oberkörperlänge, Beinlänge, Fahrstil oder die persönliche Vorliebe des Skifahrers. Das Ergebnis kann aber durchaus als erste Orientierung dienen, der Praxistest gibt mehr Aufschluss über die richtige Stocklänge. 

Freerider können von der empfohlenen Stocklänge noch ca. 5 cm abziehen! Wenn die Stöcke ausschließlich im Park verwendet werden, dann werden sogar sehr kurze Modelle gekauft: 1-Meter-Skistöcke gehören im Park zur Standardausrüstung eines Freestylers. 

2. Der Praxistest für die richtige Skistocklänge

Wenn du die Länge selbst direkt am Modell testen möchtest, solltest du den Test mit Skischuhen und Ski an den Beinen durchführen. Dreh den Stock verkehrt um, so dass der Griff am Boden steht. Nimm den Stock unterhalb des Tellers in die Hand und halte sie vor deinem Oberkörper. Der Teil über dem Teller wird für die Messung nicht benötigt, weil dieser ohnehin im Schnee versinkt und deshalb nicht zur Länge des Stocks gezählt wird.

Wenn dein Oberarm mit dem Unterarm einen rechten Winkel bildet, dann hat der Stock die richtige Länge für dich. Alternativ kannst du dich auch nur am Unterarm orientieren, wenn dieser waagrecht zum Boden steht, dann ist die Größe für dich ideal.

-> Expertentipp: Teste ruhig einmal das kürzere oder längere Modell, du wirst sehen wie viel Unterschied wenige Zentimeter verursachen!

Die Eigenschaften von Skistöcken:

Wer nun meint, beim Kauf von Skistöcken dreht sich alles nur um die Größe, den müssen wir leider enttäuschen. Wie bereits kurz angeschnitten, gibt es für jedes Einsatzgebiet das passende Modell. Wenn man also erstmal die richtige Skistockgröße ermittelt hat, steht man vor der nächsten Kaufentscheidung. Die Racing-Stöcke für den Speed-Bereich sind beispielsweise ergonomisch geformt.

Das Material: Aluminium, Carbon, Titanal

Unterschiede im Material machen die Skistöcke sehr leicht oder eher schwer. Gute Skistöcke haben einen ergonomisch geformten Griff  der Skistock kann perfekt umgriffen werden. Die Halteschlaufen garantieren, dass die Stöcke nicht sofort zu Boden fallen und die Piste runterrutschen, wenn sie einmal locker gehalten werden.

Das Rohrmaterial sollte stabil und leicht sein  viele Stöcke vereinen beide Aspekte. Die hohe Stabilität ist wichtig, dass vor allem im Racing-Bereich Stöße und Stürze dem Stock nichts anhaben. Sollte der Skistock doch einmal verbogen sein, dann kann man versuchen ihn durch Reibung mit den Handschuhen zu erwärmen und anschließend zu biegen. So kann der Stock manchmal zurück in die richtige Form gebracht werden.  

Einfachere Skistöcke bestehen aus Aluminium und reichen für das Fahren auf der Piste. Stürzt man mal, kann es aber schon passieren, dass ein Stock verbogen wird. Es gibt aber auch Stöcke aus wärmebehandeltem Aluminium  diese sind noch fester und flexibler. Viele Profis fahren mit Carbonstöcken  diese sind sehr leicht und sehr steif. 

Teleskop-Stöcke aus Titanal, garantieren ein leichtes Verstellen auch bei sehr kalten Temperaturen. Die Teller lassen sich, je nach Einsatzgebiet, ebenfalls sehr einfach wechseln.

Fazit: Abhängig von der Fahrweise und deinem Stockeinsatz kann eher das größere oder das kleinere Modell ausgewählt werden. Oft hängt es aber auch einfach nur mit der persönlichen Vorliebe der Skifahrer zusammen. Die Formel für die Berechnung der Skistöcke sollte deshalb nur eine erste Orientierung sein. Welche Länge dann tatsächlich die richtige ist, wird der Praxistest zeigen  unter der Berücksichtigung des persönlichen Fahrstils natürlich!

 
Quelle: fischersports.com